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Trennung ohne Trennung

10 Gründe, warum man Personen-Marken vom Unternehmen trennen sollte

Viele Firmen entstehen aus Personenmarken und das ist gut so. Es gibt aber gute Gründe im Laufe der Zeit eine Trennung zu vollziehen.

7. März 2020

Warum beschäftigt mich das Thema Personenmarke?

Ich habe mich im Jahr 2004 mit der Agentur SUMAGO selbstständig gemacht. Nach außen war ich eine Agentur, aber nach innen im Grunde eine One-Man Show mit ein paar Freelancer-Kontakten. Meine gesamte Reputation habe ich mir in der Folge über mich als Person aufgebaut und diese trägt die Firma in entscheidenden Teilen noch heute. Im Gegensatz zu den Anfängen hat sich die Firma jedoch stark verändert. Inzwischen sind wir über zehn Mitarbeiter und entwickeln uns als Agentur sehr gut. Seit über zwei Jahren beschäftigen wir uns sehr aktiv mit dem Thema Vertrieb und Struktur.

Man merkt dabei schnell, dass die Personenmarke zwar ein wichtiger Vertriebspunkt ist, aber nicht der Kern sein darf. Es müssen Produkte im Vordergrund stehen und nicht Personen. Diese dienen nur als Vertrauensbilder.

Ich habe also schon zu Beginn des letzten Jahres die Entscheidung getroffen die Personenmarke Marco Janck von der Agenturmarke zu trennen. Doch wie es so ist. Leider hat es bis zur wirklichen Umsetzung bis heute gedauert.

Personenmarke vs Firmenmarke

10 wichtige Gründe, warum ich die Personenmarke von der Agentur getrennt habe

Erstens

Ich bin aktuell der Meinung, dass ab einem bestimmten Punkt bzw. einer bestimmten Größe die Marke für größtmögliche Stabilität und maximales Vertrauen stehen muss. Persönliche Ansichten erschweren den Aufbau dieses Vertrauens, wenn man es so ehrlich macht, wie ich es gerne mache.

Zweitens

Die Personenmarke als Kopf der Unternehmenskommunikation nimmt die Kraft für den professionellen Umgang mit dem Thema Unternehmenskommunikation. Ich habe leider immer gedacht, dass ich das persönlich sehr gut mache. Doch im Kern habe ich damit über viele Jahre nicht gelernt, wie man sachlich und vertrauensvoll Themen ausspielt. Man sollte beides können.

Drittens

Ich kaufe im SEO Umfeld den Klick für ca. 9-16 Euro ein. Das ist viel Geld. Ich muss also dafür sorgen, dass die Chance auf eine Conversion so hoch wie möglich ist. Ein zu authentisches Bild kann da mehr verunsichern, als eine Hilfe sein. Menschen funktionieren ALLE nach bestimmten Mustern und ALLE suchen nach Klarheit und Orientierung. Die Eigenarten einer Personenmarke in der Form, wie ich das gemacht habe schafft diese Optionen eher nicht.

Viertens

Ich bin ein Nerd. Die Neukunden sind es in der Regel nicht. Ich spreche also eine völlig falsche Sprache. Ich wende mich aus der Historie gesehen eher an die SEO Community. Das ist aber dafür aktuell die falsche Plattform.

Fünftens

Die Trennung von Firmenmarke und Personenmarke gibt mir die Möglichkeit auch mal einen Gang runter zu schalten. Die Firma muss mit führenden Inhalten eigenständig einen Vertrieb aufbauen. Nur wenn das gelingt bin ich auf dem Weg zu einer echten Firma. Es darf also keine absolute Abhängigkeit zu meinen persönlichen Aktivitäten geben. Das muss ohne mich laufen können.

Sechstens

Nur, weil ich die Firmenmarke von der Personenmarke trenne heißt das nicht, dass sich beide Teile nicht sinnvoll und auch verstärkend „befruchten“ können. Ich werde auch in Zukunft hier auf meiner Seite kein Geheimnis daraus machen, dass Sumago und die CAMPIXX meine Babies sind. Anders herum werden auch auf SUMAGO und CAMPIXX immer wieder Hinweise auf mich als Personenmarke zu finden sein.

Siebtens

Das, was ich unter Sechstens geschrieben habe bedeutet im Kern ein Mehr an Reichweite und das ist sehr gut. Mehr Aufwand, aber auch mehr Reichweite ;-)

Achtens

Viele Leute haben mir davon abgeraten die Trennung zu vollziehen. Ich denke, dass es gute Gründe für eine Trennung gibt und das Abraten hat mich da eher verstärkt ermuntert. Es war noch nie mein Ding vollständig mit dem Strom zu schwimmen. Das ist nicht meine DNA.

Neuntens

Ich will auch weiterhin sehr frei über Probleme und Fails reden und sprechen können. Die Freiheit habe ich halt nur mit einer abgetrennten Personenmarke.

Zehntens

Nicht alle müssen so sein, wie Garry Vaynerchuk ;-). Obwohl er wirklich einen grandiosen Job macht.

2 Kommentare
  1. Timothy Scherman
    Timothy Scherman sagte:

    Hi Marco,
    vielen Dank für die wahren Worte. Ich finde die Trennung von Personenmarke und Firmenmarke auch essentiell für das Wachstum und die persönliche Livebalance. Die Vorteile der Trennung überwiegen meiner Meinung nach immens. Vor allem der Punkt auch mal einen Gang herunterschalten zu können und nicht bei jedem Kunden Kunden in jedem Gespräch vor Ort sein zu müssen empfinde ich als befreiend.
    LG,
    Timothy

    Antworten
  2. Christian Mosuch
    Christian Mosuch sagte:

    Hi Marco,

    interessante Gedanken, die ich gut nachvollziehen kann. Als Texter arbeite ich unter meinem Namen. Als einer der GF von einkonzept halte ich einen Firmennamen für sinnvoll, der nicht an eine Person gebunden ist. So bleibt man flexibel.
    Wie du an anderer Stelle sagtest, eine Firma muss auch laufen, ohne dass sich der Chaef um alles kümmert. Die Persönlichkeiten vieler digital aufgestellter Weltkonzerne haben sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen, das Geschäft prosperiert trotzdem.

    Antworten

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